Die Aufgaben des Bürgermeisters lassen sich § 55 GO Schleswig-Holstein entnehmen.

Der Bürgermeister ist das ausführende Organ der Verwaltung.  Er leitet die Geschäfte rund ums Rathaus und hat die Beschlüsse der Gemeindevertretung unabhängig davon, was er davon hält, umzusetzen, sofern diese rechtmäßig sind.

Neben Impulsgebung und Vermittlung zwischen den Fraktionen sind seine Befugnisse  beschränkt. Die Gemeindevertretung entscheidet, inwieweit der Bürgermeister seine Vorstellungen mit einbringen oder gar umsetzen kann.

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass der Bürger häufig andere Vorstellungen und Wünsche hat, als die Gemeindevertretung, obwohl der Bürger diese wählt. Die Politiker der Gemeindevertretung, die Mitarbeiter der Verwaltung und der Bürgermeister bilden eine Mannschaft, deren wechselseitige konstruktive Zusammenarbeit über Erfolg und Misserfolg entscheidet.

Jeder gewählte Vertreter darf nach der Wahl daher nicht nach destruktiven Fraktionszwängen und seinen persönlichen Interessen, sondern  muss nach Vernunft und seinem aufrichtigen Gewissen entscheiden. Gerade weil Kandidaten auch über die Parteienlisten gewählt werden, halte ich auch nichts davon, wenn nach der Wahl die Fronten gewechselt oder eigene neue Fraktionen gegründet und Mandate mitgenommen werden. Ebenso ist es für mich nicht gradlinig, wenn Bürgermeisterkandidaten ihren Status in der Gemeindepolitik nicht bereit sind für die Bürgermeisterchance zu opfern. Eine Zusammenarbeit zwischen Siegern und Verlierern dürfte – gerade mit Blick auf die jüngere Vergangenheit – schwierig werden.

Dann gibt es noch die Mitarbeiter, die  die Aufgaben der Verwaltung fair und ohne Rang und Namen der Bürger zu erfüllen und die Gesetze dabei zu achten haben.  Ich wünsche mir hier, dass sich die Mitarbeiter mit dem Ort identifizieren und nicht nur ihre Stunden ableisten, sondern auch hier leben, sofern das möglich ist. Kontinuität ist wichtig und schafft Verbindlichkeit, Routine und Erfolg.  Im Übrigen halte ich nichts davon, wenn sich Kandidaten nun übermäßig den Gemeindemitarbeitern anbiedern, weil es die letzten Jahre nicht gut lief.  Ich bin gerne jemand, der die Kirche im Dorf lässt. Mit der absoluten Entspannung im Rahmen der Rathausarbeit zu werben ist nicht mein Weg. Ich denke, dass wir eine Menge zu tun haben, weil viel liegen geblieben ist und die Pandemie uns alle fordert.

Die nächsten Jahre werden kein Yoga-Retreat sondern harte Arbeit, zumindest dann, wenn man den Anspruch hat, wieder in der Champions-Leaque  der Ostseebäder zu spielen und gleichzeitig zum Top-Lebensort zu wachsen, wie ich es mir vorstelle !

Der Bürgermeister muss für seine persönliche Bestleistung frei von jedem Netz sein. Es ist nicht möglich im Rahmen von Vereinen, Parteien und Interessengeflechten einen sauberen Job zu leisten. Neben der absoluten Unabhängigkeit ist es zwingend erforderlich, dass der Bürgermeister über fundierte Verwaltungskenntnisse verfügt.  Verwaltungskompetenz bedeutet hierbei Verwaltungskompetenz in Hinblick auf die Führungsbefähigung für eine kommunale Verwaltung.

Die bestmögliche Ausbildung für diese Posten sind klar geregelt und unumstritten. Das juristische Studium mit dem anschließenden Referendariat verschafft dem Volljuristen die unbestrittene Befähigung zum höheren Dienst. Das ist die höchste Beamtenlaufbahnstufe in Deutschland.

Diese A16-Befähigung entspricht der Bürgermeistervergütung, wie sie in Timmendorfer Strand gezahlt wird.

Eine FH-Ausbildung im gehobenen Dienst der Finanzverwaltung hat mit der Verwaltung einer Gemeinde und dem Verwaltungsrecht nichts zu tun – im Übrigen ist der Volljurist auch für die Finanzverwaltung mit seiner Kompetenz sofort verwendbar. Seine Ausbildung befähigt ihn, die Finanzbeamtem FH des gehobenen Dienstes zu führen, ebenso hat der Gesetzgeber den Volljuristen mit Befähigung zum Richteramt mit den unbeschränkten Kompetenzen eines Steuerberaters ausgestattet; mehr noch, im Gegensatz zum Steuerberater darf der Rechtsanwalt den Mandanten auch vor Gericht vertreten und Klage gegen Verwaltungsakte bzw. Bescheide der Steuerbehörden erheben.

Heute jedoch muss ein Bürgermeister mehr können. Es reicht nicht, nur Verwaltung zu können. Der Bürgermeister muss sich in die Belange aller Bürger, Touristen, Investoren und Interessenverbände hineinversetzen können. Es ist daher klar von Vorteil, wenn der Horizont des Verwaltungschefs nicht mit dem Ausbildungstellerand endet. Privatwirtschaftliche unternehmerische Erfahrungen im Tourismus, Ortskenntnis, wirtschaftsjuristische Unternehmensrechtskenntnisse,  Subventionsrecht, Softskills der Mediation und ein eigenes erfolgreiches wirtschaftliches Leben ohne Erbmassen und Staatsgelder runden die hochklassige Ausbildung  und somit die Befähigung für das Amt ab. Das alles bin ich.

Über Sympathie kann man streiten  – über Fakten nicht.

Führungskompetenz wird immer gerne ins Feld geführt. Wer hat diese wirklich und wenn ja auf welchem Niveau ? Zählt man auch die Lehrlinge, Putzkolonne, Euro-Jobber und Umschüler mit ?  Kann der Trainer vom Fußballzweitligisten Sandhausen auch den HSV ?  Es gibt keine Garantie, wenn man mit vielen verschiedenen Menschen in einem großen Unternehmen arbeitet. Messbar bleibt geprüfte staatliche einschlägige Qualität und explizite Fachkompetenz – und dazu gehören sicher nicht Zertifikate von der Zauber- und Trommelschule, wo es keine Durchfallquote gibt !

Letztlich muss uns allen klar sein: Nur mit einem leistungsbereiten und fairen Miteinander aller Beteiligten ist die Gemeinde in Zukunft erfolgreich, wettbewerbs- und handlungsfähig, seriös und bei unseren Nachbarn geachtet.

Mit mir als Verwaltungschef wird sachliche parteineutrale Vernunft und ein konstruktiveres Miteinander einkehren. Es ist auffällig, dass man von Schlammschlachten aus Ratekau und Scharbeutz selten liest, wohingegen Timmendofer Strand politisch oft negativ in der Presse in Erscheinung tritt und einiges im Argen ist. Mit mir als Bürgermeister wird das weniger werden.

Dabei brauche ich aber Hilfe. Alleine kann der Bürgermeister auch mit den besten Mitarbeitern nichts schaffen, wenn die Gemeindepolitik nicht mitzieht. Der Bürger soll daher in Zukunft zwischen den Wahlen mehr zur Mitentscheidung  und zu einer aktiven Kontrolle aufgerufen werden, gerade wenn Stillstand und verhärtete Fronten vorliegen, weil die Gewählten vergessen, was ihr Auftrag ist oder diese sich gegenseitig Vorteile verschaffen. Auch der Bürger kann unter anderem durch Bürgerentscheide und Anträge wesentliche Entscheidungen treffen und einen Druck aufbauen. Zusammen mit dem Bürgermeister können die Bürger stets ihre Belange auch gegenüber den Politikern, die oftmals in kleineren Runden Absprachen treffen, erfolgreich durchsetzen.  Der Bürger muss sich in Zukunft mit dem Gedanken anfreunden, dass der Bürgermeister geschützt werden muss, wenn dieser sich gegen eine Amtsführung in Form einer Marionette entscheidet. Das ist nun zweimal nicht geschehen.

Ich bitte Sie als Bürger, dass Sie versuchen zu erkennen, dass eine Unabhängigkeit des Bürgermeisters von der Gemeindevertretung von enormer Wichtigkeit ist. Als es vor über 20 Jahren entschieden wurde, dass der Bürgermeister als etwaiges Korrektiv der Gemeindevertretung eben nicht von dieser, sondern vom Bürger direkt zu wählen ist, hat man sich dabei etwas gedacht.

Dadurch wollte man genau das verhindern, was uns die letzten Jahre so ausgebremst hat.

Also: Wählen Sie einen freien, mutigen und unabhängigen Bürgermeister, der möglichst viel von dem mitbringt, was es an Rüstzeug braucht, um diesen Posten langfristig und standhaft zu besetzen. Wenn Sie ihn aber wählen, dann  müssen Sie auch bereit sein, ihm den Rücken zu stärken !

Ich werde als Bürgermeister ein Bürger-Internetforum einrichten, in dem Bürger abstimmen, sich beteiligen, austauschen und zusammenfinden können, damit die Verwaltung rechtzeitig erkennt, wo es zwischen Bürgerwillen und Verwaltung / Gemeindevertretung Diskrepanzen gibt und der Bürger auch zwischen den Wahlen auf seine gewählten Vertreter und den Bürgermeister einwirken kann. Selbstverständlich werde ich für Sie alle ansprechbar sein und ein offenes Ohr haben und mit Ihnen Ihr Anliegen einmal besprechen und klären, wenn es mein Team nicht geschafft hat.

Ich will Ihr Bürgermeister sein, ich bewerbe mich nicht als jedermanns Freund. Ich ziehe es vor, die Sache sachlich anzugehen. Ich mache keine Show und bediene mich keiner Floskeln. Ich verspreche Ihnen jedoch, dass ich als Bürgermeister mehr für die meisten von Ihnen tun werde, als die meisten Ihrer Freude jemals für Sie getan haben.

Es liegt an Ihnen, ob Sie bereit sind, gemeinsam mit mir am Neuanfang zu arbeiten oder nicht.  Ich bin dann bereit, wenn Sie bereit sind. Im Rahmen Ihrer Entscheidungsfindung  stehe ich Ihnen für ein persönliches Gespräch – vorerst bis zur Wahl – gerne werktäglich in der Zeit von 18:00 bis 19:00 Uhr zur Verfügung.

Bleiben Sie achtsam und gesund- Ich freue mich auf Ihre Nachricht !

 

Ihr Sven Markus Kockel